Feldbogenschießen: Manja Conrad von den BS Nürtingen hatte sich aber mehr ausgerechnet als Platz sieben
Mit großen Erwartungen fuhr Manja Conrad zu den World Games ins polnische Breslau. Die Feldbogenschützin der BS Nürtingen wollte im Weltklassefeld ganz vorne mitmischen. Dazu reichte es allerdings nicht. Die 48-Jährige musste am Ende mit dem siebten Platz zufrieden sein.
„Schade, ich hatte mir mehr ausgerechnet. Irgendwie bin ich überhaupt nicht richtig in den Wettkampf gekommen“, sagt Manja Conrad. Dennoch seien die World Games, die Weltspiele der nichtolympischen Sportarten, ein tolles Erlebnis gewesen. Sie habe die Atmosphäre bei dieser hochkarätig besetzten Veranstaltung und die gute Stimmung im deutschen Team genossen. Außerdem sei es schon etwas Besonderes gewesen, im Dress mit dem Bundesadler auflaufen zu dürfen.
Die 48-Jährige, die die deutsche Rangliste der Blankbogenschützinnen anführt und 2008 WM-Bronze holte, weilte insgesamt eine Woche in Breslau. In der Qualifikation lief es zufriedenstellend bei ihr. Sie fand sich auf dem Parcours in Wald und Feld ganz gut zurecht und landete auf dem siebten Rang. Dann schoss Manja Conrad mit 160 Ringen einen sehr guten Vorkampf und erreichte Platz drei.
Durch diese gute Platzierung überstand sie die erste Direktausscheidungsrunde kampflos, bevor sie in Runde zwei gegen Eliette Lalouer aus Frankreich antreten musste. Obwohl ihre Gegnerin am Vortag gleich 21 Ringe weniger als sie getroffen hatte, unterlag Manja Conrad im direkten Zweikampf glatt mit 63:77. Sie belegte schließlich im Endklassement mit insgesamt 294 Ringen den siebten Platz. „Da war mehr drin. Aber meine Kontrahentin hat einfach viel besser geschossen“, meint die in Filderstadt wohnende Schützin.
Nun bereitet sie sich intensiv auf die Europameisterschaft vom 22. bis 26. August im slowenischen Mokrice-Catez vor. Auch ihre Vereinskollegen Daniela und Richard Klesmann werden bei der EM am Start sein. Manja Conrads Nationalteamkollegin Lisa Unruh gewann in Breslau mit dem Recurvebogen Gold. Die Berlinerin setzte sich im finalen Stechen gegen die Engländerin Naomi Folkard mit 5:3 durch, nachdem es nach den regulären Schüssen 52:52 gestanden hatte. Im Halbfinale hatte Lisa Unruh, die gerade nach dem neuerlichen Triumph der absolute Star beim Weltcup in ihrer Heimatstadt Berlin vom 7. bis 13. August sein wird, die Italienerin Jessica Tomasi in einem hochklassigen Match mit 60:56 bezwungen.
Deutsches Team erweist sich als Medaillenhamster
Tomasi holte durch ein 51:50 über die Österreicherin Laurence Baldauff die Bronzemedaille. Schon den Vorkampf hatte Lisa Unruh mit 182 Ringen gewonnen und sich damit direkt für das Halbfinale qualifiziert. Deutschland erwies sich bei den World Games in Breslau als Medaillenhamster. Das Team in Schwarz-Rot-Gold kam im Endklassement des Medaillenspiegels hinter Russland auf Platz zwei – mit 18 Gold-, 10 Silber- und 14 Bronzemedaillen. Italien, Frankreich und die Ukraine folgten auf den nächsten Rängen.